Zodiac Executive
Als Ford England am 20. April 1966 die Zephyr/Zodiac Modelle der vierten Generation in Tunesien vorstellte, handelte es sich um komplett neu entwickelte Fahrzeuge. Einzelradaufhängung und Scheibenbremsen rundum sowie das eckige, amerikanisch angehauchte Design aus den Händen von Roy Haynes und Herley Copp galten als modern.
Der
Zodiac (3012E) ist durch die Doppelscheinwerfer leicht vom kleinen
Bruder
Zephyr zu unterscheiden. Frühe Zephyr mit V4 (3008E) verfügten auch
nicht über einen richtigen Kühlergrill, die Luft wurde
unterhalb der Stoßstange am Reserverad vorbei zum Kühler geleitet.
Das nach vorne verlegte Reserverad ermöglicht zwar einen größeren
Kofferraum, sorgt aber auch für eine unausgewogene Gewichtsverteilung
und ein unbefriedigendes Fahrverhalten.
Der Executive (3022E) bildet das Top-Modell mit serienmäßigen
Lederpolstern, hochwertigen Teppichen,
Walnuss-Holzverkleidungen, Schiebedach, Scheibenwaschanlage,
zweistufige Scheibenwischer, Zigarettenanzünder, Drehzahlmesser,
Zeituhr, Amperemeter, Automatikgetriebe, Rückfahrscheinwerfer und
Zusatzscheinwerfern. Servolenkung, Automatik und Overdrive-Getriebe
waren gegen Aufpreis für alle Sechszylinder zu bestellen. Selbst
das Lenkradschloss stand anfangs noch auf der Aufpreisliste, wurde aber
bald gesetzlich vorgeschrieben.
Auch die höhenverstellbare Lenksäule war Serienausstattung. Die großen
V6 Motoren blieben im Heimatmarkt den Zodiac und Executive Modellen
vorbehalten, im Export konnte man sie jedoch auch in den kleineren
Modellen ordern. Die
Lenkradschaltung wurde meist in Verbindung mit der durchgehenden
Sitzbank vorne verbaut. Das Fahrzeug wurde somit zum Sechssitzer.
Zodiac Estate
Wie bei Ford England üblich wurden die Estate Kombi-Versionen außer Haus gebaut. E.D. Abbotts in Farnham baute die Limousinen (meist Zodiac) zum damals größten Kombi englischer Produktion um (der allerdings weniger Kofferraum Volumen als sein Cortina Bruder bot). Der Umbau war jedoch recht teuer, daher wurden nur wenige Kombi mit dem Vinyldach verkauft. Das Top-Modell von Ford England war nun der Ford Executive.
Noch seltener waren die für die englische und Schweizer Polizei umgebauten Allrad "Z-Cars". 1968 orderte das britische Innenministerium bei Harry Ferguson die ersten 22 umgebauten Streifenwagen. Das Ferguson Allrad System war schon aus dem Jensen Interceptor FF bekannt, Dunlop liefert das mechanische Maxaret ABS. Durch das höhere Gewicht und den zusätzlichen Frontantrieb musste das Fahrwerk komplett überarbeitet werden: Die vorderen McPherson Federbeine wurden durch Doppelquerlenker ersetzt. Der Umbau kostete über eintausend Pfund - zuviel für die englische Polizei, die fortan lieber den neuen Range Rover bestellte.
Mit
einem moderaten Facelift 1969 werden 14 Zoll Räder, gepolstertes
Lenkrad, Holzfurnier auf dem Armaturenbrett, Mittelschaltung und
Einzelsitze Standard (auf Wunsch war jedoch auch noch die alte
Konfiguration möglich). Der Zephyr bekam nun einen "richtigen"
Dummy Kühlergrill.
Im Herbst 1971 wurde noch der Zephyr
Special nachgeschoben. Basierend auf dem Zephyr 6 De Luxe war er mit
Stoßstangenhörnern, Kotflügelspiegeln und einigen
Zodiac Zierteilen ausgestattet. Die rund 1.000 gebauten Fahrzeuge waren
alle uraniumblau lackiert und hatten ein helles Vinyldach.
Die Sechszylinder galten als ausreichend motorisiert und waren bei Wohnwagenbesitzern beleiebt - wenn auch nicht so laufruhig wie ihre Vorgänger. Der aus dem Corsair übernommene V4 litt jedoch unter Qualitätsmängeln und auch die Rostanfälligkeit der Mk. IV-Modelle war berüchtigt. Viele der V4 liefen in England als Taxen. Insgesamt ging diese Baureihe nicht als großer Erfolg in die Ford Geschichte ein, sie wurden in zeitgenössischen Testberichten als Fehlkonstruktion tituliert.
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