Ford Mustang II (T-5)

Baujahre: 1974-1978, Stückzahl rd. 1,1 Millionen
Motor: 2,3 Liter "Pinto" Vierzylinder mit 84-93 PS, 2,8 Liter "Köln" V6 mit 91-111 PS und 4,9 Liter (302 ci) small block V8 mit 124 bis 141 PS (ab 1975)

 Mustang Cobra II 1975
Mustang Cobra II 1975

Nicht zuletzt als Reaktion auf die Kritik an der übertriebenen Größe des Vorgängermodells, gestiegenen Versicherungsprämien, strengeren Abgasbestimmungen und die Ölkrise lancierte Lee Iacocca persönlich am 21. September 1973 den auf der "Arizona"-Bodengruppe des Pinto basierenden Mustang II als Stufen- und Fließheckcoupé mit Vier- und Sechszylindermotoren. Dessen Entwicklung hatte 160 Millionen Dollar verschlungen. Er war 35 cm kürzer und zwölf Zentimeter schmaler, aber wegen der neuen Abgas- und Sicherheitsvorschriften in den USA sogar schwerer als sein Vorgänger. Angeboten wurden das Stufenheckcoupé in Basis- und luxuriöserer Ghia-Version und das Fließheckcoupé in Grund- und sportlich aufgemachter Mach I-Version. Den Antrieb übernahmen ein 2,3-Liter-Reihenvierzylinder oder der Kölner 2,8-Liter V6, beide keine besonders sportlichen Aggregate. Die Kunden monierten sofort einen standesgemäßen V8 und die der Sicherheitsdebatte zum Opfer gefallene Cabriolet Version. Die Optik mit dem kurz geraten Radstand konnte trotz praktischer Heckklappe beim Coupé nicht überzeugen.

Bemerkenswerter war sicherlich die moderne Vorderachs-Konstruktion, die erstmals neben einem Hilfsrahmen auch über eine Zahnstangenlenkung verfügte. So belohnte das amerikanische Automagazin "Motor Trend" dann auch den Wagen prompt mit dem Titel Auto des Jahres 1974. Die schweizer Ford Händler verkaufen 1974 immerhin fast eintausend Mustang II.

1975 wurde endlich ein 4,9-Liter-V8 mit 124 PS neben den vorhandenen Vier- und Sechszylindern angeboten. Dazu waren umfangreiche Modifikationen nötig. Das Ghia-Stufenheck erhielt eine geänderte Dachlinie mit breiterer C-Säule. Die übrigen Änderungen betrafen minimale Details.

1976 kamen zwei Ausstattungspakete neu ins Programm: Zum einen das Stallion-Paket, das es in ähnlicher Form auch für andere Ford-Modelle gab, und das Sportfahrwerk, Sportstahlfelgen, Sportaußenrückspiegel und Sonderlackierung in Silber/Schwarz umfasste; zum anderen das Cobra II-Paket, das nur für das Fließheckcoupé erhältlich war. Der Name erweckte Erinnerungen an die Shelby Cobra, es handelte sich aber um ein reines Kosmetikpaket mit mattschwarzem Kühlergrill, wuchtigen Spoilern, Plastiklamellen-Einsätzen über den hinteren Seitenscheiben und Zierstreifen an den Schwellern sowie längs über Motorhaube, Dach und Heck. Die Leistung des V8 stieg auf 136 PS.

Für das Modelljahr 1977 wurde der Mustang II praktisch nicht verändert. Die Sechszylinder verloren etwas an Leistung, der V8 erstarkte auf magere 141 PS. Im Laufe des Modelljahres wurde für das Fließheckcoupé ein T-Roof mit zwei herausnehmbaren Glasdachhälften angeboten.

Abgesehen von neuen Lackfarben waren 1978 keine größeren Änderungen zu verzeichnen. Anfang 1978 kam als weiteres sportliches Sondermodell der nur 4.313 Mal gebaute Mustang II King Cobra. Auch ein Optikpaket mit Spoilern, Alufelgen und hinteren Kotflügelverbreiterungen konnte nun geordert werden.

Vom Mustang II fertigte Ford in fünf Jahren insgesamt gut 1,1 Millionen Stück, davon gut 89.000 Mach I, den Kultstatus seiner Vorgänger mit fast drei Millionen gebauten Exemplaren wird er aber nie erreichen. Er war auch das letzte Mustang Modell, das als T-5 noch offiziell von einigen deutschen Ford Händlern vertrieben wurde (bis zum Erscheinen des 2015er Modells).

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