1908 wurde wie überall auf einen Typ umgestellt: Ab sofort baute Ford nur noch das legendäre T-Modell. Bis 1913 wurden die Motoren noch aus dem Highland Park Werk zugeliefert, in Kanada wurde aber das eingegossene "Made in U.S.A." aus dem Block geschliffen, stattdessen steht "Mada in Canada" auf dem Kühlergrill. Die Kanadier präsentierten noch vor ihren US-Kollegen eine viertürige Limousine, der Begriff "Fordor" kommt für diesen Typ kommt aus Kanada. Auch andere T-Modell Varianten liefen in Windsor mit leichten Änderungen vom Band.
Ford Werk in Windsor
1913
Das gleiche gilt für das A-Modell
und den V8, einen 31er Town Sedan gab es z.B. nur
in Kanada.
Typisch kanadisch auch die serienmäßigen
Kofferräume ab 1936 und die Modell-AAC ("C" für
Canada) LKW mit hinterer Zwillingsachse.
Kanada importierte ab 1933 als Mitglied des britischen Commonwealth auch englische Ford Modelle. Richtig populär wurden diese Typen aber erst nach dem Krieg.
Im Zweiten Weltkrieg lieferte Ford Kanada rund 335.000 Armeefahrzeuge, viele den zivilen Versionen recht ähnlich. Daneben wurden auch Kettenfahrzeuge vom Typ Universal Carrier in Windsor gebaut. Recht populär waren zudem die CMP (Canadian Military Pattern) auf Ford Fahrgestell. So wurde Ford Kanada zum größten Produzenten von Militärfahrzeugen im Britischen Empire. Noch bis 1955 bauten die Kanadier den Willys Jeep als Ford M-38 in Lizenz. Ein Teil davon wurde sogar an die US-Army verkauft.
Nach Kriegsende wurden von Ford in Kanada zwei
Händlernetze aufgebaut: Ford/Monarch und Lincoln/Mercury.
Nun konnten Mercury Händler sogar Pick-Ups verkaufen, die sich aber
nur durch die Chromteile von der Ford F-Serie unterschieden. Die Marke
Meteor gab es nur in Kanada.
1945 kam es zu Streiks in den kanadischen Ford Werke, Auslöser war
ein Streit um die Anerkennung der Gewerkschaft UAW.
Wurden 1950 nur ganze 6.000 Ford Anglia in Kanada abgesetzt, waren es beim großen Nachbarn USA noch weniger. Dennoch blieben die Typen von Ford England, Deutschland und später Süd-Korea im Programm.
Monarch 1949
In den 50er Jahren unterschieden sich die
kanadischen Modelle wieder nur durch Details von den US-Modellen. Typenbezeichnungen
wie Meteor Niagara oder Rideau konnte man bis Produktionsende 1961
hauptsächlich am Kühlegrill identifizieren.
Auch der Misserfolg Edsel
wurde im kanadischen Oakville für den heimischen Markt gebaut. 1955
lähmte ein 110 Tage andauernder Streik die Produktion bei Ford und
GM in Kanada.
Erfolgreicher war da schon der Frontenac, die kanadische Version des Compact-Cars Falcon und benannt nach einem Gouverneur aus dem 17. Jahrhundert. Auch Durant hatte 1931 diesen Namen schon für ein Auto verwendet, aber 29 Jahre später erinnerte sich daran kaum noch jemand. Ford Kenner denken sowieso eher an die Frontenac Zylinderköpfe, mit denen man aus einem T-Modell einen echten Flitzer machen konnte. Trotz dessen Popularität blieb der kleine Kanadier nur zwei Jahre im Programm und wurde vom Comet abgelöst.
Wichtig für den Ford Konzern ist auch das Motorenwerk in Windsor, die dort gebauten V8 Motoren gingen als Windsor-Block in die Geschichte ein.
Meteor 1953
Mit dem Meteor wurde ein Nachfolger für die untergegangene Marke Monarch in das Programm aufgenommen, der wieder über die Mercury Händler vertrieben wurde. Die Modelle waren technisch und optisch eine Mischung aus den Ford und Mercury Zwillingen, erkennbar am horizontal zweigeteilten Kühlergrill und blieben bis 1981 im Programm. Über 620.000 Meteor wurden über die Jahre gebaut.
1974 erschien der Bobcat, basierend auf dem durch seine Feuergefährlichkeit bekannt gewordenem Pinto. In Kanada war der Bobcat sehr erfolgreich, dennoch wurde nach nur einem Jahr die Produktion im Land eingestellt und Fahrzeuge danach wieder aus den USA importiert. Das mochten die Kanadier nicht, der Absatz fiel sogleich um ein Drittel.
Bis heute ist Ford Kanada ein wichtiger Produktionsstandort für Motoren und komplette Fahrzeuge. Deutschen Kunden sind der Mini-Van Windstar und der Edge SUV aus Oakville bekannt. Auch der Ford GT wird von Multimatic in Kanada gebaut.
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