Ride & Handling-Workshop Lommel 2017


Moderne Sicherheitssysteme wie ABS, Airbag oder gar Spurhalte Assistenzsysteme sind in unseren Oldies ja meist nicht vorhanden. Umso sinnvoller ist ein Fahrsicherheitstraining, das auf den Notfall vorbereitet.

Die Einladung von Ford zu einem Ride & Handling-Workshop auf dem Testgelände im belgischen Lommel wurde also gerne angenommen. Zumal sich auch Stefan Mücke, Ford Chip Ganassi Team GT Pilot und Sohn von Zakspeed Turbo Fahrer Peter Mücke, angesagt hatte. Verstärkt wurde das Team von „Influencern“, Journalisten und Bloggern sowie weiteren Ford Mitarbeitern aus Köln und Lommel.

Der Tag begann mit einer Einführung in die Aufgaben und Einrichtungen des einzigen europäischen Ford Testgeländes. Danach ging es im Transit über die unterschiedlichen Strecken. Ich hatte schon öfter dienstlich in Lommel zu tun und der FOMCC hat Familientage dort mit Oldtimern unterstützt. Demnach kannte ich die meisten Strecken, wusste aber auch, daß in den letzten Jahren viel Geld in neue Gebäude und Teststrecken investiert wurde.

Wer beim Familientag 2005 in Lommel mit dabei war, erinnert sich vielleicht noch an einen Fiesta mit „verkehrter“ Lenkung; d.h. er fährt links rum, wenn man nach rechts lenkt. Mittlerweile wurde dieser „Fehlbau“ durch zwei Ka+ ersetzt, mit denen wir nun auf Zeit durch einen Parcours preschen sollten. Ich hatte zwar keine Chance auf die Bestzeit, habe aber wenigstens alle Pylonen stehen lassen. Der Sieg ging nicht ganz unerwartet an einen einheimischen Mitarbeiter– er hat bestimmt heimlich geübt. Da hat selbst ein Le Mans Rennfahrer keine Chance.

Nun ging es ans Eingemachte: Auf noch nicht ganz abgetrockneter Strecke galt es bei Tempo 120 eine Vollbremsung mit anschließendem Ausweichmanöver und Slalom zu absolvieren. Im Fiesta ST auch mit abgeschaltetem ESP kein Problem. Der Fronttriebler bleibt selbst bei noch höheren Geschwindigkeiten stabil in der Spur und zirkelt stoisch um die Lübecker Hüte.

In der Mittagspause hatte ich Gelegenheit mit Stefan über ihren Turbo Zakspeed und weitere Ford Klassiker zu sprechen. In iher Sammlung wartet noch ein RS2600 auf seine Restaurierung. Die Familie bleibt also unserer Marke noch länger treu.

Frisch gestärkt (und mit vollem Magen) ging es nun auf die „Sieben“. Dieser legendäre Streckenabschnitt ist mit für die perfekt abgestimmten Ford Fahrwerke verantwortlich. Unterschiedlichen Kurven und Hügel zwingen ein Fahrzeug schnell in den Grenzbereich. Die streckenkundigen Instruktoren versuchten uns auf die Ideallinie zu bringen. Schalt- Brems und Einlenkpunkte müsste man sich an Hand von Bäumen, Reflektoren und Markierungen entlang der Strecke merken. Tatsächlich wurde unsere Linie von Runde zu Runde immer sauberer. Einige zwang jedoch der Magen zur Aufgabe. Wir hatten jedenfalls einen Höllenspaß und ließen immer flotter angehen. So kann man auch einen semi-slick Reifensatz innerhalb einer halben Stunde in Rauch aufgehen lassen.

Nächste Disziplin: die „Lommel Drift Challenge“. Ein umgebauter S-MAX mit hydraulisch verstellbaren „Stützrädern“ ermöglich selbst auf trockener Strecke spektakuläres Übersteuern. Mit Gegenlenken und Vollgas haben wir versucht in einer sauberen Linie zu driften. Bei mir endete es jedoch meist in ungewollten Pirouetten.

Krönender Abschluss des Tages dann die Mitfahrt bei den Profis im Mustang und Focus RS. Hier konnten die Trainer ihre Streckenkenntnis unter Beweis stellen. Mit Vollgas wurde man in der Steilkurve des Hochgeschwindigkeitsovals in den Sitz gedrückt, dann ging es wieder über die „Sieben“. Jede Kurve quer, die Hügel wurde zu Sprungkuppen. Jetzt wurde jedoch ein Mangel des RS deutlich: Mit Helm passt man als Hochgewachsener nicht in den Sitz. Der sollte mindestens zwei Zentimeter tiefer sitzen um eine anständige Sitzposition zu ermöglichen.

Mein Dank geht an die Ford Pressestelle für die Einladung und die Instruktoren aus Lommel für einen unvergesslichen Tag.

Text: fomcc, Fotos: Ford


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