Baujahre: 1941 (G8T)
und 1942-1947 (2G8T), Stückzahl: weltweit über 60.000, die meisten davon aus Edgewater (New-Jersey) und Dallas (Texas)
Motoren Six 2GT: 3,7 Liter
Sechszylinder SV Benzin Reihenmotor, 81-95 PS
Eight: 3,9
Liter SV V8 mit 90, 95 und 100 PS
Kraftübertragung:
4 Gang T9 Schaltgetriebe mit Zweigang Hinterachse (4x4 Umrüstung
durch Marmon-Herrington)
1941 stellte Ford einen zivilen G8T anderthalb
Tonnen Pritschen-LKW mit vier
Metern Radstand vor. Als Nachfolger des V8-51 sollte der "Six" mit
dem neuen, kleineren Sechszylinder die Betriebskosten senken. Nebenher blieb
auch der alte V8 im Angebot, für dessen Durst baute
Ford einen größeren Tank ein. Eine Auflastung zum
Zwei- oder Dreitonner war
durch den Einbau von Hinterachs-Zusatzfedern möglich.
Endlich wurden hydraulische Bremsen mit Unterdruck
Bremskraftverstärker eingeführt. Charakteristisch ist der
"Jailbar" (Gefängnisgitter) Kühlergrill
mit seinen senkrechten Streben und das Ganzstahl Führerhaus.
Ford G8T - Werksbild einer
US-Armee Version in oliver Farbgebung, mit Abschlepphaken,
Tarnscheinwerfer und Schutzbügel vor den Scheinwerfern
(man beachte auch die 6-Loch Felgen mit Militärbereifung im Vergleich zum oberen Bild mit nur fünf Radmuttern)
Nach Kriegsbeitritt
der USA zeigte das
Militär Interesse am G8T, wegen des
fehlenden Allradantriebs aber hauptsächlich für
Versorgungsaufgaben abseits der
Front. Die beim G8T noch aus Blech gepresste Pritsche wurde beim nun
2G8T
genannten Typ aus Holz gefertigt, Zughaken vorn und hinten,
Tarnscheinwerfer
sowie Schutzbügel für die Leuchten wurden im militärischen Einsatz
gefordert. Auch ein Kastenwagen, ein Muldenkipper und ein Fahrgestell
für Schulbusse wurde angeboten. Auch Chevrolet und Dodge bauten dieses
Ford Muster in ihren Werken.
Hauptabnehmer dieser LKW war die Rote Armee, z.B. als Werkstattwagen Typ M14A.
Die sowjetische Industrie konnte deren Bedarf nicht annähernd decken. So kamen die
allierten Verbündeten mit dem
"Lend-Lease-Vetrag" zur Hilfe. In riesigen Stückzahlen
wurde
Material per Geleitzug über das Polarmeer oder später
auf dem Landweg von Indien durch
den Nahen Osten zu den Verbündeten nach Russland geschafft.
Fast eine halbe Million LKW lieferten die USA, die "Jailbar" Ford standen dabei
mit
über 61.000 Stück hinter den
Studebaker US-6 an zweiter Stelle. Teilweise
wurden die Fahrzeuge auch zerlegt geliefert und die Sowjets mussten sie
selbst zusammensetzen. Die amerikanischen Benzinmotoren litten im
Einsatz unter
der schlechten Spritqualität in der Sowjetunion und hatten
große Ausfallraten,
wohl auch wegen mangelhafter Ausbildung der Fahrer und fehlender
Wartung. Fords
Baukastensystem bewährte sich, konnte doch bei
Ausfall des
Sechszylinders alternativ der bei den Truppen weit verbreitete
"Flathead" V8 verbaut werden.
In Westeuropa verblieben viele LKW dieses Typs als Wirtschaftshilfe
unter dem Marshallplan. Die Schweizer Armee erwarb den
Sechszylinder
Ford, wenn
auch wohl nur in geringen Stückzahlen, die Niederländer nutzen Allrad 2G8TA Armeefahrzeuge in ihren
Kolonien. In Schweden dienten die dort gebauten Achtzylinder häufig als Feuerwehr Fahrzeuge.