der berühmte "Handshake" Vertrag
Harry Ferguson ließ sich 1926 das Ferguson-System, eine hydraulische Dreipunktkupplung für Ackergeräte hinter Traktoren, patentieren. Am 3. November 1938 führt Harry Ferguson seine Erfindung Henry Ford aus dessen Anwesen Fair Lane in Dearborn vor. Fünf Tage später beschließen Ford und Ferguson im berühmen "Handschlag Vertrag" gemeinsam einen neuen Traktor zu bauen, so begann die Ära des 9N-Traktors 1939.
Basierend auf dem rahmenlosen Design von
Ford Ingenieur Eugene Farkas wurde die Entwicklung einem Team aus Ford
und Ferguson Ingenieuren unter der Leitung von Fertigungschef Charles Sörensen
übertragen. Adolph Eckert entwickelt den Seitenventil-Motor, Harold
Brock das Getriebe. Die Iren Willie Sands und John Cambers, beide in Diensten
bei Ferguson, konstruieren die hydraulische Anlage.
Chefdesigner Eugene Gregoire macht die
ersten Entwürfe für das Styling des 9N, Edward Scott beendet
dessen Arbeit.
Mitte 1939 kommen die ersten Ford-Ferguson Traktoren für 585 Dollar auf den Markt. Die ersten Modelle haben einen Kühlergrill aus Aluminium mit horizontalen Rippen und sind alle dunkelgrün. 1940 wird ein Sicherheitsschalter für den Anlasser eingeführt, ab 1941 ist der Grill aus Stahlblech. Ab Mitte 1942 werden durch kriegsbedingte Materialknappheit einige Traktoren mit Magnetzündung und ganz ohne Elektrik gebaut. Eine Kurbel ersetzt den Anlasser, Stahlräder die Gummibereifung. Diese Typen werden als 2N bezeichnet und bis 1947 gebaut, die späteren auch wieder mit Beleuchtung.
Ford 8N "Redbelly"
1947 wird der 8N Traktor als Weiterentwicklung der 9N und 2N Schlepper nun ohne Beteiligung von Ferguson vorgestellt. Er wurde auf Anhieb zum Erfolg. Die Beziehung zwischen der Ford Motor Company und Harry Ferguson endet, als Henry Ford II die Führung bei Ford übernimmt. Da Ford nun das Ferguson System für die eigenen 8N Traktoren verwendet verklagt Ferguson Ford auf eine Zahlung von 340 Millionen US-Dollar für Patentverletzungen. 1952 werden Ferguson vor Gericht nach langen Verhandlungen 9,25 Millionen Dollar zugesprochen.
Obwohl immer noch praktisch unverändert
zum Vorgänger gab es beim 8N doch einige Verbesserungen: Die Motorleistung stiegt durch eine
Erhöhung der Verdichtung von 6,1 auf 6,5:1, das Getriebe besitzt
nun vier Gänge. Das Manko der fehlenden Dieselmotoren lösten
z.B. die Franzosen durch den Einbau von eigenen Doug, CLM, Ceres oder
Richard Diesel Motoren in den 50er Jahren.
Die Farbgebung ist nun hellrot mit grauen
Blechteilen, daher der Spitzname "Redbelly".
Die Betätigung der Hydraulik wird
einfacher, die Bremsen verbessert und wartungsfreundlicher.
1949 werden zwei weitere Verbesserungen eingeführt:
Das Lenkgetriebe stammt nun von Spicer und endlich wird die Abdichtung
der Hinterachse verbessert um zu verhindern, daß Fett in die Bremse
gelangt.
1950 steigt die Förderleistung der
Ölpumpe und ein neuer Vergaser wird eingeführt. Motoranbauteile
wie Lichtmaschine, Verteiler und Zündspule werden verlegt und die
Scheinwerfer sitzen nun vorne am Traktor, statt wie bisher auf den Kotflügeln
der Hinterräder.
1951 steigt der Hubraum durch eine vergrößerte
Bohrung.
Bis zur Einstellung des Produktion im Jahr 1952 wurden 524.000 Redbelly Traktoren gebaut. 1953 markiert die Einführung der "NAA Jubilee" Modelle das Ende der 8N Produktion.